Die kleinen Strolche holt leider keiner ab ... :(

Mein Outreach Team arbeitet für die Zeit, die wir hier in Panama sind, mit Waisen. In Panama gibt es ungefähr 50.000 Waisen - Adoption und Übergangsfamilien sind nicht wirklich vorhanden, weil alle denken, dass es den Waisen in den Waisenhäusern gut geht. Das ist aber leider nicht die Realität. Die Kinder verkommen größtenteils und werden somit kaum gesellschaftsfähig. Sobald sie dann mit 18 Jahren entlassen werden, geraten sie in Prostitution und Menschenhandel. Dann bekommen sie zu früh und ungewollt Kinder und geben sie in Waisenhäuser.
Unser Ziel hier ist es die Öffentlichkeit auf dieses Problem aufmerksam zu machen. Wir besuchen verschiedene Waisenhäuser und schauen uns die Lebensumstände an und verbringen Zeit mit den Kindern. Die letzten drei Tage haben wir in einem Waisenhaus mit den Kindern gelebt. Es war eins der schöneren Waisenhäuser - trotzdem war es hart diese tollen und liebenswerten Kinder zu sehen und zu wissen, dass sie abgestoßen wurden von ihren Eltern. Es war weiter weg von der Stadt in den Bergen und die ganze Zeit kam ich mir vor wie in einem Zeltlager: wir haben mit den Kindern gespielt, gegessen, gesungen, ... Öfters überkam es mich aber und mir fiel wieder ein, dass nicht wie im Zeltlager der Tag kommt, an dem die Eltern freudig ins Lager kommen und ihre Kinder abholen - nein, die kleinen Dotze bleiben da, meistens bis sie 18 Jahre sind, und sie holt keiner ab - sie holt einfach keiner ab. Das ist einfach so traurig. Die Geschichten von den Kindern sind meistens aber noch tragischer - sie kommen aus Familien mit Alkohol- oder Drogenproblemen, Prostutierte als Mütter, häusliche Gewalt und vieles mehr...
Es war eine tolle Zeit, weil wir ihnen zeigen konnten, dass sie geliebt werden und, dass sie besonders sind ... aber trotzdem gingen wir alle mit traurigen Gedanken.